Wenn es um französische Gewächse geht, stellt sich dem passionierten Weinliebhaber vor allem eine Gretchenfrage: Burgunderweine oder Bordeauxweine? Gehört man dann zu den Menschen, deren Antwort Bordeaux lautet, schließt sich aber eine weitere geschmackliche Gewissenfrage an. Nämlich: Linkes oder Rechtes Ufer? Und ja, in diesem Fall werden links und rechts, obwohl schon irgendwie richtungsweisend, großgeschrieben. Denn sie sind nun einmal stilprägend – und haben schon bei so manchem Weinabend für hitzige Diskussionen gesorgt.
Aber letztendlich ist es fast unmöglich zu sagen, dass man den Cheval Blanc, Lafleur oder Pavie vom rechten Ufer nicht mochte oder den Lafite Rotshchild, Margaux oder Latour vom linken Ufer. Sie alle sind große Weine, aber sie unterscheiden sich in der Tat.
Da wären also die kraftvollen und dichten Gewächse vom Linken Ufer, denen die etwas zugänglicheren und feineren Weine vom Rechten Ufer gegenüberstehen. Beide Seiten können ein Paradebeispiel für Eleganz und Langlebigkeit sein, unterscheiden sich sonst aber erheblich. Wie kommt das? Dafür dröseln wir erstmal einmal auf, wie sich Linkes und Rechtes Ufer in Bordeaux definieren, bevor wir uns ans Eingemachte machen.