10 Dinge, die Sie über Harlan Estate wissen sollten

10 Dinge, die Sie über Harlan Estate wissen sollten

Mit seinen Bordeaux wein Blends der Extraklasse hat sich das kalifornische Weingut Harlan Estate in den 1990er-Jahren innerhalb kürzester Zeit dank fantastischer Bewertungen in den Wein-Olymp katapultiert. Schon längst ist die Flaggschiff-Cuvée Harlan Estate eine waschechte Legende. Nicht minder berühmt ist auch der Zweitwein "The Maiden".

Doch wer steckt eigentlich hinter dem Mythos Harlan Estate? Wer macht diese großartigen Weine, an die man nur sehr schwer herankommt, weil nur wenige Händler dieser Welt überhaupt eine Allkation bekommen?

Lesen Sie weiter und erfahren Sie alle wichtigen Fakten rund um das Kult-Weingut!

1. Wer steckt hinter Harlan Estate?

Sie ahnen es sicherlich bereits: Harlan ist der Nachname des Gründers. Nämlich der von H. William Harlan, der 1940 in Südkalifornien das Licht der Welt erblickte – und der seit seinem ersten Atemzug von seiner Familie sowie von Freunden und Geschäftspartnern ausschließlich Bill genannt wird. Bereits als Jugendlicher hatte Bill Harlan drei Träume: Er wollte eine Familie gründen, ein Weingut besitzen und mit einem Boot um die Welt segeln. Er verwirklichte seine Träume in umgekehrter Reihenfolge. Zunächst segelte er tatsächlich um die Welt, nachdem er im kalifornischen Berkeley Kommunikation und Politikwissenschaften studierte.

Bereits während seines Studiums zog es ihn Ende der 1950er-Jahre immer wieder ins Napa Valley, wo er sich von Weingut zu Weingut verkostete. Nach seiner Weltreise mit dem Segelboot gehörte Harlan zu den Gründern von Pacific Union, ein Immobilienunternehmen in San Francisco, das Milliardenumsätze machte. Nachdem er einen Großteil seiner Anteile verkaufte, investierte Bill Harlan sein Vermögen zunächst in das Resort Meadowood, bevor er sich mit seinem Weingut Harlan Estate sowie mit seiner Hochzeit seine beiden anderen Träume erfüllte.

2. Wer oder was hat H. William "Bill" Harlan für seinen Wein-Stil inspiriert?

Mit seinen Weinen folgt Bill Harlan konsequent seiner Vision, die bestmöglichsten Gewächse dieser Welt zu machen. Diese Intention kommt nicht von ungefähr. Zunächst ließ sich Harlan 1966 von Robert Mondavi inspirieren, der damals das Napa Valley nach der Prohibition aus seinem Dornröschenschlaf erweckte, indem er konsequent auf außergewöhnliche Qualitäten setzte. Im Jahr 1980 nahm Bill Harlan zudem an einer von Robert Mondavi organisierten fünfwöchigen Reise nach Frankreich teil. Denn Mondavi war auch der Initiator der Napa Valley Wine Auction, die nach dem Burgund-Vorbild von Hospice de Beaune 1981 erstmals stattfinden sollte. Und zwar in Harlands Resort Meadowood. Deswegen reiste Harlan mit nach Frankreich.

Hier besuchte er vor allem Weingüter in Bordeaux und Burgund – und hatte einen großen Aha-Moment. Erstmals verstand er das Terroir-Prinzip. Ihm wurde bewusst, dass Lage und Böden für die Qualität eines Weines entscheidend sein können. Solche Weine, die von ihrer Herkunft erzählen und die eine kleine Ewigkeit reifen können, wollte er auch machen!

3. Wann wurde Harlan Estate gegründet?

Bereits 1972 suchte Bill Harlan nach den richtigen Lagen für sein eigenes Weingut. Und zwar nicht nur im Napa Valley, sondern auch in Europa! Letztlich entschied er, seine Suche auf die Hänge von Oakville zu konzentrieren, weil von dort seit den 1800er-Jahren die besten Weine der Region stammten. Bevor er aber Land kaufte, gründete er 1980 eine kleine Weinkellerei, die er gemeinsam mit einem Team rund um Bob Levy und Don Weaver betrieb. Mit gekauftem Traubenmaterial begann Bill Harlan zu üben. 1983 brachte er einen Cabernet Sauvignon sowie einen Chardonnay auf den Markt. Direkt im Anschluss verkaufte er die Weinkellerei, um mit dem Geld dann endlich 1984 Harlan Estate zu gründen.

4. Wie groß ist Harlan Estate?

Obwohl die Gesamtfläche von Harlan Estate knapp 100 Hektar umfasst, sind lediglich 17 Hektar mit Reben bestockt. Das Besondere: Bill Harlan erwarb sogenanntes Rohland. Also Land, das noch komplett urbar gemacht werden musste. Bevor er auch nur daran denken konnte, die ersten Reben zu pflanzen, mussten so zum Beispiel Bäume gefällt werden, um Straßen zu bauen und damit eine Infrastruktur möglich zu machen. Harlan ließ zudem Brunnen graben und ein Bewässerungssystem anlegen, um die idealen Bedingungen für seinen zukünftigen Wein zu schaffen. Im Jahr 1999 mussten fünf Hektar Rebfläche aufgrund von Reblausbefall neu angelegt werden. Aber im Prinzip hat sich seit 1984 an den Weingärten kaum etwas verändert – so gut durchdachte Bill Harlan im Vorfeld alles.

5. Macht Bill Harlan auf seinem Weingut alles selbst?

Nein, natürlich nicht. 17 Hektar lassen sich zwar durchaus auch nur von einem Winzer bewirtschaften, aber zum einen ist Harlan ein echter Qualitätsfanatiker – und zum anderen ein waschechter Teamplayer. Zudem hat er inzwischen auch ein Alter erreicht, in dem man es eher ruhiger angehen lässt und seinen Lebensabend genießt. Genau deswegen ist seit einiger Zeit auch sein Sohn Will Harlan der Managing Director von Harlan Estate. Bill Harlan arbeitete jahrzehntelang eng mit Winemaker Bob Levy zusammen. Das Trio wurde durch Don Weaver als Direktor des Weinguts komplettiert. Zudem wird Harlan Estate nach wie vor von Önologie-Legende Michel Rolland beraten. Für den Keller ist inzwischen übrigens Winemaker Cory Empting verantwortlich, während François Vignaud Don Weaver als Direktor abgelöst hat.

6. Welche Rebsorten kultiviert man bei Harlan Estate?

Einen Weißwein sucht man bei Harlan Estate vergeblich, denn tatsächlich keltert man in Oakville ausschließlich zwei Rotweine. Bei beiden bildet Cabernet Sauvignon die Basis – ergänzt durch unterschiedliche Anteile Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot. Wir haben es hier also mit den klassischen Bordeaux-Trauben zu tun. Das Besondere: Bereits 1984 wurden unterschiedliche Klone von jeder Rebsorte gepflanzt. Und das auch noch auf unterschiedlichen Unterlagsreben und in unterschiedlichen Reihenabständen. So soll jede Rebe ein Maximum an Charakter entwickeln können - was dann wiederum noch mehr Tiefe und Komplexität in die Weine bringt.

7. Wann kam der erste Wein von Harlan Estate auf den Markt?

7. Wann kam der erste Wein von Harlan Estate auf den Markt?

Obwohl man bei Harlan Estate bereits 1987 Wein kelterte, kam dieser Jahrgang nie auf den Markt. Denn Bill Harlan sowie Bob Levy und Don Weaver waren der Meinung, dass die Qualität noch nicht gut genug war. Der Wein landete quasi im Ausguss. Auch den Jahrgängen 1988 und 1989 teilten dieses Schicksal. Das Trio hatte eben sehr hohe Ansprüche. Der erste Wein sollte die Weinwelt in Staunen versetzen. Genau dieses Potenzial hatte dann der Jahrgang 1990. Aber wie heißt es so schön? Gut Ding will Weile haben! Deswegen kam der 1990er von Harlan Estate tatsächlich erst 1996 auf den Markt. Und sorgte direkt für Furore. Dieser Wein schmeckte ja wie ein Grand Cru aus Bordeaux! Quasi über Nacht wurde der Wein von Harlan Estate zur Legende.

8. Was macht die Weine von Harlan Estate so besonders?

Neben der außergewöhnlichen Qualität, auf die wir noch in der nächsten Frage detailliert eingehen werden, ist es vor allem die limitierte Verfügbarkeit, die das Flaggschiff von Harlan Estate zu einer echten Legende gemacht hat. Nur sehr wenigen Händlern auf der Welt wird die Ehre zuteil, eine kleine Allokation von Harlan Estate zu bekommen. Zudem gehört der Wein zu den am besten bewerteten auf der ganzen Welt. Allein von Robert Parkers Wine Advocate gab es bis dato sieben Mal die legendären 100 Punkte. Sechs Mal vergab Robert Parker persönlich die Höchstnote. Seine Nachfolgerin Lisa Perrotti-Brown adelte den 2015er ebenfalls mit 100 Punkten – und stellte zudem dem 2016er auch diese Traumnote in Aussicht. Dieser Punktregen weckt natürlich zusätzlich Begehrlichkeiten.

9. Wie schmeckt der Flaggschiff-Wein von Harlan Estate?

Wenn man Intensität und Vollmundigkeit einem Namen geben müsste, dann würden beide Harlan Estate heißen! Das Flaggschiff mit seiner dunkelvioletten Farbe und den rauchigen Noten von Kampfer sowie Creme de Cassis ist an Intensität und Komplexität kaum zu überbieten. Kein Wunder, dass man hier von Minute zu Minute eine immer größere Aromenvielfalt findet. Diese kann von Jahrgang zu Jahrgang immer wieder variieren, aber meistens entdeckt man Anklänge von dunkler Sojasauce, Zedernholz, Espresso und einen Hauch von feuchtem Waldboden. Dazu dann noch die extrem präzise Textur und der fast schon minutenlange Abgang - einfach umwerfend. Und: Es handelt sich um einen Wein für die Ewigkeit. Dreißig oder mehr Jahre zusätzliche Reife sind hier kein Problem. Ein wahrhaft großer Wein!

10. Was hat es mit dem besonderen Etikett auf sich?

Das Bild eines Kupferstichs, das das Etikett von Harlan Estate ziert, erkennt man auf den ersten Blick. Was viele aber nicht wissen: Die Entwicklung genau dieses Etiketts dauerte zehn Jahre! Es wurde von Herb Fitcher, einem pensionierten Graveur des US-Finanzministeriums entwickelt. Natürlich hatte auch hier Bill Harlan einen enormen Einfluss. Denn er wollte, dass das Etikett erst so richtig gut bei Kerzenlicht zur Geltung kommt - und nicht im Ladenregal. Eine mehr als weise Entscheidung, wie wir inzwischen wissen. Denn ein Ladenregal sieht diese absolute Rarität tatsächlich nur sehr, sehr selten.

Aube Champagne
 

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