Marchese Antinori, ein weltberühmtes Unternehmen aus der italienischen Toskana, ist eines der ältesten familiengeführten Weinunternehmen der Welt.
Der Familienname Antinori geht auf Prinz Antenor zurück, der bereits in der Ilias von Homer Erwähnung findet. Der Beginn des Weinhandels liegt jedoch im Jahr 1385, als Giovanni Piero Antinori der Winzergilde beitrat.
Die Weinherstellung war von Erfolg gekrönt und im Jahr 1506 konnte sich die Familie den Palazzo Antinori in Florenz kaufen. Im 18. Jahrhundert erhielt die Familie den Adelstitel Marchese (Markgraf) des Hauses Habsburg-Lothringen.
Bereits im Jahr 1900 kaufte Piero Antinori mehrere Weinberge in der toskanischen Chianti-Region, darunter 47 ha in der Lage Tignanello. Sein Sohn Niccolo stellte 1924 einen Chianti unter Verwendung von Bordeaux-Sorten wie Cabernet Sauvignon her, was jedoch von den Toskanern, die an die heimischen Sangiovese- und Canaiolo-Trauben glaubten, nicht gutgeheißen wurde.
Im Laufe der Jahre experimentierte die Familie Antinori weiter mit neuen Verschnitten, verschiedenen Eichensorten, Flaschenreifung und einer malolaktischen Gärung ihrer Rotweine. Im Jahr 1971 brachten Sie den „Tignanello“ heraus, einen 12 Monate in Eichenfässern gereiften Wein, der Sangiovese, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und sogar einige weiße Trauben enthielt. Aus diesem Grund durfte der Wein nicht als Chianti Classico bezeichnet werden und ging als „Vino da Tavola“ („Tafelwein“) über den Ladentisch. Obwohl die Regeln für Chianti Classico DOCG mittlerweile zugunsten von Weinen wie Tignanello geändert wurden, verkauft die Familie Antinori den Wein auch heute noch als IGT-Wein.
Ermutigt durch den Erfolg des Tignanello erzeugt die Familie seit 1978 auch den „Solaia“, der von einem 10 ha großen Weinberg neben der Lage Tignanello stammt. Dabei handelt es sich um einen weiteren Spitzenwein (Supertoskaner) aus nicht weniger als 75% Cabernet Sauvignon, 5% Cabernet Franc und 20% Sangiovese.
Zu den weiteren nennenswerten Weinen gehören der „Pian delle Vigne“ (Brunello di Montalcino), der „Guado al Tasso“ aus Bogheri sowie der Weißwein „Cervaro della Sala“ aus Orvieto (Umbrien). Die besten Jahrgänge für den Tignanello sind die Jahre 1978, 1985, 1990, 1997, 1999, 2001, 2004, 2007, 2010 und 2013. Die besten Jahrgänge für den Solaia sind die Jahre 1985, 1990, 1997, 2004, 2006, 2007, 2009, 2010 und 2012.
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