Gérard Raphet

Im Jahr 2002 übernahm Gérard Raphet das Familienunternehmen von seinem Vater Jean. Als vierte Generation der Familie Raphet führt er das Weingut mit der gleichen Hingabe, die bereits seine Vorfahren auszeichnete. Mittlerweile klopft die nächste Generation an die Tür: Gérards Tochter Marion arbeitet inzwischen in den Weinbergen und auf dem Weingut mit. Sie ist die erste in der Familie, die eine offizielle Ausbildung als Winzerin absolviert hat, und bringt mit ihren frischen Ideen die Qualität des Weinguts auf ein immer höheres Niveau.

Das Weingut Gérard Raphet verfügt über 12 Hektar außergewöhnlicher Weinberge, die in einigen der prestigeträchtigsten Appellationen rund um Morey-Saint-Denis und Gevrey-Chambertin gelegen sind. Zu ihren Besitzungen gehören legendäre Grand-Cru-Lagen wie Clos de Vougeot, Clos de la Roche, Charmes-Chambertin und Chambertin Clos de Bèze. Außerdem sind die Rebstöcke bemerkenswert alt und reichen von 35 bis sogar 120 Jahren. Für den Clos de Vougeot produziert das Weingut neben der Standard-Cuvée auch eine exklusive Vieilles Vignes-Variante, die ausschließlich aus Trauben von über 100 Jahre alten Rebstöcken hergestellt wird.

In den Weinbergen wird überwiegend organisch gearbeitet. Nur unter extremen Bedingungen greift man auf traditionelle Methoden zurück. Alle Arbeiten in den Weinbergen – vom Beschneiden und Pflegen der Rebstöcke bis hin zur manuellen Lese der Trauben – werden von Hand durchgeführt.

Das Wissen über den Weinbau wird in der Familie Raphet seit Generationen weitergegeben. Ihr Ansatz ist traditionell und so natürlich wie möglich, mit minimalem Eingriff. Nachdem die Trauben sorgfältig entrappt werden, überlässt man den natürlichen Hefen die Gärung im Keller. Anschließend reift der Wein 18 Monate in französischen Eichenfässern, von denen etwa 15 % neues Holz sind. Schließlich wird der Wein ungefiltert und von Hand abgefüllt.

Während man früher direkt aus dem dunklen Keller in die Küche der Familie Raphet ging, um die Weine zu verkosten, werden die Gäste heute in einem modernen und lichtdurchfluteten Verkostungsraum empfangen. Dies ist eine der sichtbarsten Veränderungen der letzten Jahre. Marion betont jedoch, dass sie den Familientraditionen treu bleibt und keine großen Veränderungen vornimmt. Dennoch lässt sich eine klare Verfeinerung der Weine feststellen. Die Tannine sind reifer, und die Weine zeigen mehr Finesse als zuvor. Auch Neil Martin von Vinous hob dies in seinem Artikel „Burgundy Under the Radar“ hervor, in dem er seine Bewunderung für die jüngsten Jahrgänge des Clos de Vougeot ausdrückte.

Ob diese Entwicklung den wärmeren Sommern im Burgund oder dem subtilen Einfluss von Marion zu verdanken ist, wird die Zeit zeigen. Eines ist sicher: Das Weingut Gérard Raphet bleibt ein Beispiel für Handwerkskunst und Hingabe, mit einer vielversprechenden Zukunft vor sich.