Es sind Namen wie Sassicaia, Ornellaia und Tignanello, die nach wie vor wie ein genussvoller Donnerhall durch die Weinwelt schallen. Was diese vinophilen Giganten gemeinsam haben? Es sind allesamt Supertoskaner. Also Weine, die aus der Toskana stammen und die sich einem internationalen Weinstil verpflichtet haben. Und die halt in kein einziges der Toskana-Regelwerke passen. Weswegen sie lange Zeit als einfacher Landwein, also Vino da Tavola, vermarktet werden mussten. Bis sie 1992 mit IGT (Indicazione Geografica Tipica) eine eigene Qualitätskategorie bekamen, die den Verkauf noch einmal kräftig ankurbelte.
Seit den 1970er-Jahren ranken sich extrem viele Mythen um die sogenannten Supertoskaner, die man in Italien sowie international gerne Supertuscans nennt. Von Rebellen und Erneuerern ist da die Rede. Oder von genialen Vermarktern und Pionieren. Wobei die Supertoskaner bis in die 1980er-Jahre hinein noch gar keine Bezeichnung hatten, obwohl sie da bereits seit einer Dekade für Furore sorgten. Höchste Zeit, dass wir uns das Phänomen der Supertoskaner einmal genauer anschauen. Und das nahm an zwei unterschiedlichen Orten in der Toskana zu zwei unterschiedlichen Jahren ihren Anfang. Und trotzdem hängt alles miteinander zusammen.