Die besten Schweizer Weine

Weine aus der Schweiz haben eine über 2.000 Jahre alte Geschichte, aber sie haben auf der internationalen Weinbühne noch nicht so viel Aufmerksamkeit erregt. Die Pinot Noir- und Chasselas-Weißweine des Landes beginnen jedoch, internationale Anerkennung zu finden. Das Wallis und die Region um den Genfersee, insbesondere La Cote und Lavaux, sind der Schlüssel zu den vielfältigen und beeindruckenden alpinen Weinterroirs der Schweiz. Das Lavaux gehört sogar zum UNESCO-Welterbe.

Die Weinszene der Schweiz ist stark von den Nachbarländern beeinflusst. Die deutschsprachigen Regionen im Norden setzen auf sortenreine Weine, eine germanische Tradition. Die französischsprachigen Regionen im Südwesten (Genf, Waadt, Wallis) bevorzugen dagegen französische Rebsorten wie Chasselas, Pinot Noir, Gamay und Merlot. Das italienisch geprägte Tessin hingegen genießt seine berühmten Merlot-Rotweine.

Die Schweiz baut ihre Trauben in der Nähe der Landesgrenzen an. Große Weinberge befinden sich in den südwestlichen Gebieten um den Genfer See. Auch das Wallis hat Weinberge entlang der oberen Rhône. Neuchatel ist bekannt für Weißweine und Oeil-de-Perdrix-Roséweine im Westen. Das östliche Graubünden und die nördlichen Regionen wie Aargau, Schaffhausen und Zürich tragen ebenfalls zur Produktion von Schweizer Weinen bei.

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Die Geschichte der Schweizer Weine

Die Schweiz blickt auf eine 2.000-jährige Geschichte der Weinproduktion zurück. Die Klöster spielten eine große Rolle bei der Verbreitung des Weinbaus im Mittelalter. Den Schweizer Weinen fehlte es jedoch an Geschmack und Körper. Importe, insbesondere aus dem französischen Rhônetal, wurden sehr beliebt. In den 1860er Jahren verwüstete die Reblaus die Schweizer Weinberge. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte sich die Anbaufläche für Wein um die Hälfte reduziert. Da die Konkurrenz aus anderen Regionen zunahm, verloren die Schweizer Winzer das Interesse an der Wiederanpflanzung von Reben.

Ende des 20. Jahrhunderts war die Schweiz weltweit als Produzentin von Qualitätsweinen anerkannt, was sich im 21. Jahrhundert noch verstärkte.

Die Trauben der Schweizer Weine

Heute wachsen in der Schweiz über 240 Rebsorten, die zur Weinproduktion beitragen. Pinot Noir, Chasselas, Gamay und Merlot machen zusammen fast 3/4 der Traubenernte aus. Der Chasselas dominiert als wichtigste Weißweintraube und nimmt landesweit ein Drittel aller Rebflächen ein. Seine Rolle könnte sich jedoch ändern, da internationale Rebsorten wie Chardonnay und Sauvignon Blanc an Beliebtheit gewinnen, auch wenn die Namen der Chasselas-Rebsorten regional variieren.

Viele Rebsorten gedeihen auch wegen der Nachbarschaft der Schweiz gut. So stammen beispielsweise Riesling, Grauburgunder, Weißburgunder und Gewürztraminer aus dem Elsass und Deutschland.

Das Terroir der Weine aus der Schweiz

Die Schweiz ist fast 41 500 Quadratkilometer groß. Das entspricht der Größe von einem Zehntel Kaliforniens. Das Land besteht aus drei verschiedenen geografischen Gebieten. Das Jura-Gebirge im Nordwesten bildet die Grenze, mit malerischen Landschaften wie La Côte. Die meisten Menschen leben im Mittelland zwischen dem Genfer See und dem Bodensee, wo sich wichtige Industrien befinden. Die Alpen dominieren die Südschweiz und nehmen mit ihren über 4.000 Meter hohen Gipfeln 60 % der Landfläche ein.

Oberhalb von 400 Metern erstrecken sich die Schweizer Weinberge über Terrassen und steile Hänge. Diese anspruchsvolle Landschaft erfordert harte Arbeit und spiegelt die Tradition wider, was der Weinindustrie ein attraktives, rustikales Flair verleiht. Das Terrain erfordert menschliche Arbeit, was die Produktionskosten in die Höhe treibt, aber auch den Fokus auf Qualität verstärkt. Die Qualität und die Angabe des Arbeitsaufwands erklären die hohen Preise für Schweizer Weine.

Das Klima variiert stark in der dramatischen Landschaft der Schweiz und beeinflusst den Weinbau. Im Wallis beispielsweise herrschen hohe Temperaturen und reichlich Sonnenschein. Im Tessin hingegen gibt es Stürme, starke Regenfälle und warmes Wetter. Diese unterschiedlichen Bedingungen beeinflussen die Schweizer Weinproduktion.

Klassifizierung der Schweizer Weine

Das französische Weinsystem diente der Schweiz als Vorbild. Der geschützte Herkunftsstatus hebt Qualitätsweine hervor. Traditionelle Praktiken und regionale Merkmale sind von Bedeutung. Das Grand-Cru-System kategorisiert die Weine ähnlich wie das französische System. Die Schweiz hat den europäischen Rahmen übernommen, um den unverwechselbaren Charakter eines jeden Weins durch Angaben zu Herkunft und Geschichte hervorzuheben.

Die Schweiz ist nicht Teil der Europäischen Union, hat aber das AOP-System übernommen. Dies führte zu einer Vielzahl geschützter Herkunftsbezeichnungen in den Kantonen, d. h. in Regionen mit eigenen Regierungen, Gesetzen und Verfassungen. In der Schweiz gibt es 26 Kantone. Während fast 90 % der Schweizer Weine den AOC-Status besitzen, ist die Bedeutung der AOC von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Die Kantone Waadt und Wallis bieten eine höhere Grand-Cru-Stufe für außergewöhnliche Lagen. Darüber hinaus zeichnet der Kanton Waadt Spitzenweine mit der prestigeträchtigen Terravin-Auszeichnung in Gold und Platin aus.

1990 führte der Kanton Wallis in der Schweiz ein System zur Einstufung von Qualitätsweinen ein. Es umfasst drei Stufen:

  • Die Stufe I (Qualitätswein) umfasst Weine mit besonderer Herkunft. Auf den Etiketten dieser Weine ist der Kanton oder das Gebiet angegeben. Es gelten strenge Regeln für Traubensorten, Erträge, Anbau und Herstellung der Weine. Die Weine werden vor dem Verkauf Geschmacks- und Labortests unterzogen. Einige Sorten dieser Kategorie sind Spätlese, Auslese und Eiswein.
  • Kategorie II (Landwein): Diese Weine haben etwas niedrigere Mindestmostgewichte und höhere Ertragsgrenzen als die der Kategorie I. Sie werden nach einem größeren geografischen Gebiet etikettiert.
  • Kategorie III (Wein): Hierbei handelt es sich um einfachere Weine mit den niedrigsten Mostgewichten, die aus im Land geernteten Trauben hergestellt werden.


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