Wie es sich für einen echten Islay-Whisky gehört, ist Laphroaig Single Malt Whisky bekannt für seinen rauchigen Charakter und seine heilkräftigen Töne. Aber trotz dieses charakteristischen schweren und raffinierten Geschmacks wird Laphroaig sowohl von Trinkanfängern als auch von echten Sammlern geliebt. Der Laphroaig 10 Jahre ist ein sehr geschätzter Whisky aus der Kernreihe von Laphroaig, und der exklusive Laphroaig 40 Jahre ist ein Whisky, von dem viele Liebhaber und Sammler nur träumen können.
Die Laphroaig-Brennerei wurde 1815 von Alexander und Donald Johnston auf einem kleinen Bauernhof in der Stadt Port Ellen, Islay, gegründet. 1826 beantragte Donald eine behördliche Genehmigung und die Arbeiten wurden legalisiert. Etwa zehn Jahre später kaufte Donald seinen Bruder Alexander auf und von da an stand Donald selbstständig an der Spitze der Brennerei. Die Dinge liefen gut in Laphroaig, aber 1847 traf das Schicksal tragisch zu. Donald Johnston wurde schwer verletzt, nachdem er in einen Kessel voller kochender heißer Brennreste gefallen war, und starb zwei Tage später. Er hinterließ vier Töchter und einen Sohn.
Donald Johnstons Sohn namens Dugald war von seinem Vater als Nachfolger für die Übernahme der Brennerei Laphroaig ernannt worden. Dugald aber war erst elf Jahre alt, als sein Vater starb. Walter Graham, der Leiter der nahegelegenen Lagavulin-Brennerei, entschied sich, zu helfen und übernahm das Ruder von Laphroaig, bis der Moment reif war, in dem der junge Dugald in die Fußstapfen seines Vaters treten konnte. Zehn Jahre später wurde die Brennerei Laphroaig schließlich vom damals 20 jährigen Dugald übernommen. Damit trat der brandneue Brennerei-Manager in die Fußstapfen seines Vaters und setzte die Geschichte seiner Familie erfolgreich fort.
Dugald Johnston starb 1877, danach blieb Laphroaig etwa vier Jahrzehnte lang im Besitz der Familie Johnston. Die Brennerei wuchs und expandierte und Laphroaig Single Malt Whisky wurde immer beliebter bei der breiten Öffentlichkeit, was zum Teil auf den stark rauchigen Charakter des Whiskys zurückzuführen ist. Die Produktionskapazität wurde erhöht und neue Gebäude gebaut, um den Laphroaig weiter auszubauen. Aber nach all den erfolgreichen Jahren musste Laphroaig wieder einige Rückschläge hinnehmen. Im 19. Jahrhundert war es für Whiskyproduzenten recht üblich, Islay Single Malt Whisky in ihren Whisky-Mischungen zu verwenden, und die Brennerei Laphroaig konnte sich dem nicht entziehen. Der Erfolg von Laphroaig war nicht unbemerkt geblieben von Peter Mackay, dem Leiter der Lagavulin-Brennerei, der den Löwenanteil der Laphroaig-Aktien hielt. Dies gab ihm die Möglichkeit, Laphroaig in Whisky-Mischungen zu verwenden, zum großen Ärgernis der Familie Johnston. Sie waren sehr besorgt über die Glaubwürdigkeit ihres geliebten Laphroaig und beschlossen, Lagavulin vor Gericht zu bringen. Das Urteil des Richters war zugunsten der Familie Johnston, und das Abkommen mit Lagavulin wurde rechtlich aufgehoben.
Natürlich gefiel Peter Mackay dieses Urteil nicht. Aus Rache ließ er den Killbride Stream mit Steinen blockieren, wodurch Laphroaigs Wasserversorgung unterbrochen wurde. Eine weitere Klage wurde eingereicht, woraufhin Mackay angewiesen wurde, die Blockade im Fluss zu beseitigen. Und obwohl beide Urteile den Johnstons zugutekamen, waren sie durch diese Klagen in eine schlechte finanziele Position geraten. Aus diesem Grund bat die damalige Besitzerin Isabella Johnston ihren Sohn Ian Hunter, nach Islay zu kommen und seiner Familie zu helfen, die Brennerei finanziell und organisatorisch wieder auf Kurs zu bringen. Ian Hunter nutzte diese Gelegenheit und war als Brennerei-Manager von Laphroaig sehr gut. Die Malzböden wurden erweitert und die Anzahl der Stills erhöht. Ian Hunter war schließlich der letzte in der Familie Johnston, der Laphroaig weiterführte.
Mitte des 20. Jahrhunderts begann Elisabeth "Bessie" Williamson ihre Karriere bei Laphroaig als Sekretärin. Bessie studierte Jura und hatte viel Wissen und Ehrgeiz, was von Ian Hunter nicht unbemerkt blieb. In den folgenden Jahren lernte Hunter Bessie alles, was er über das Whisky-Geschäft wusste, und ernannte sie zu seiner einzigen Nachfolgerin. Bessie wurde zu einer sehr leidenschaftlichen Brennerin mit den besten Absichten für die Brennerei Laphroaig. Bald nach ihrer Ernennung zur Destillerie-Managerin beschloss sie, die Produktionskapazität der Brennerei zu erhöhen. Strategisch wie sie war, verkaufte sie 66% der Anteile von Laphroaig an Seager Evans & Co. und konnte so neue und größere Stills finanzieren. Diese Entscheidung machte Laphroaig produktiver und erfolgreicher und machte die Brennerei immer bekannter. Bessies Vermächtnis sollte für immer in der Geschichte von Laphroaig verwurzelt sein!
Bis heute ist Bessie Williamson als eine der legendärsten Beteiligten von Laphroaig bekannt. Die Frau, die die Brennerei zu einem beispiellosen Erfolg führte, wahrscheinlich die erste weibliche Destillerie-Managerin überhaupt.
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